New York im Ausnahmezustand

Es war schon sehr speziell, in New York zu sein und von all den kulturellen Highlights, die diese Stadt zu bieten hat, quasi nichts wahrnehmen zu können. Ich war zwar früh geboostert (im altehrwüdigen Museum of Natural History), aber um Naomi alle zwei Tage safe besuchen zu können, durfte ich eigentlich nur draussen herumlaufen durch diese irren Straßenschluchten, in Parks gehen und Abends in meinem AIRbnb Netflix Filme anschauen.

Ich mache ja immer nach Möglichkeit ein Retreat über die Rauhnächte, aber diesmal war es sehr speziell. Zumal es gar nicht dunkel wurde Abends, mit all der irren Weihnachtsbeleuchtung und sehr, sehr laut war rund um die Uhr. Dreimal die Woche kam z.B. mitten in der Nacht die Müllabfuhr und holte die schwarzen Beutel ab mit ziemlichem Radau.

Aber ich kann euch Eindrücke geben von Ansichten dieser Stadt der Extreme. Ich bin immer wieder begeistert losgezogen und habe Photos gemacht und habe mich verzaubern lassen von all dem Spektakel.

Einen Tag ist Laurens mit mir zu Ground Zero gefahren, und der hat mich dann doch sehr beeindruckt. Sooo eine gelungene Gedenkstätte. Unglaublich! Wie das Wasser dort in der nicht einsehbaren Tiefe verschwindet, das hat eine große Symbolkraft für mich.

Die beiden Becken sind so groß wie der Grundriss der Türme war. Am Rand sind die Namen der Opfer eingraviert. Die vielen Feuerwehrleute ihren Einsatzgruppen zugeordnet etc. Leider hab ich zu wenig den Hintergrund mitgefilmt, aber vielleicht erfasst ihr es auch so.

Sehr fasziniert hat mich auch ein Spaziergang an der Lower East Side, bei dem ich die ganze Zeit auf die Williamsburgh Bridge geschaut habe. Das ganze Gelände war schwer beschädigt bei Wirbelsturm Sandy in 2012 und die Stadtgremien ringen immer noch darum, ob sie hier gewaltige Hochwasserschutz Anlagen installieren oder den alten Park leben lassen. Als ich da war fingen die ersten Bauarbeiten gerade an.

Es gab lauter Angler am Ufer, was ich irgendwie bizarr fand. Und nachdem ich nicht weiter kam wegen der Sperrung habe ich noch ein paar schöne Community Gardens gefunden im Gang quer durchs “East-Village”.

Wie DIE Fische wohl schmecken?

Überall in Manhatten wehten mir immer wieder dicke Wolken von Dope-Rauch um die Nase (es ist seit Sommer legalisiert in New York und eine Weile gab es sogar einen Joint zur Belohnung, wenn Mensch sich impfen ließ) und diese beiden herrlichen Schilder fand ich auch im Village:

Völlig verrückt sind die New Yorker auch mit ihren Hunden. Auf dem Hundespielplatz war sehr viel mehr los als auf dem Kinderspielplatz